Trekking

Bereit für den Gipfel

Von Jens Bartels · 2019

Immer mehr Menschen schnüren ihre Wanderstiefel, um atemberaubende Landschaften rund um den Globus zu erleben. Insbesondere auf mehrtägigen Touren lassen sich einzigartige Orte erreichen. Dazu zählt der Aufstieg auf den höchsten Berg Afrikas oder eine Trekkingtour zum Mount Everest Base Camp im Himalaya. Wichtig vor dem Start ist eine gute Organisation der Reise.

Wanderin steht auf Gipfel
Foto: iStock/emiliozv

Es kommt zunehmend in Mode, im Urlaub aktiv zu sein. Gerade Wandern und Trekking erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Die Gründe dafür sind vielfältig: Das Leben findet draußen statt, Bewegung in der Natur ist wie geistiges Fitness-Training und auch die interessanten Begegnungen mit Einheimischen faszinieren viele Menschen. Doch Wandern ist mehr: Es ist auch die Entdeckung der Langsamkeit in einer Welt, in der alles immer schneller und hektischer wird. So führe der Zwang zu ständiger Konzentration zu Überlastung, erklärt denn auch Rainer Brämer, Leiter der Forschungsgruppe Wandern an der Universität Marburg. „Umso wichtiger werden Auszeiten.“ Das gelte gerade für Kopfarbeiter, die viel am Schreibtisch sitzen. Zudem nehmen wir die Natur, die Landschaft und die Veränderung derselben, aber auch unsere eigene innere Stimme ganz anders wahr, wenn wir einfach immer wieder einen Fuß vor den anderen setzen, statt die Welt hauptsächlich durch Windschutzscheibe und Smartphonedisplays wahrzunehmen. Wandern ist Lebenselixier – und in aller Welt gibt es herrliche Routen, die sich in Mehrtagestouren entdecken lasssen.

Tolle Touren gibt es weltweit

Klar ist: Jede Tour hat ihren eigenen Charakter. Zu den Trekking-Klassikern zählt die Besteigung des Kilimanjaro. Die Wanderung auf das Dach Afrikas startet im dichten Regenwald und führt über einzigartige Trockenvegetation in die bizarre Mondlandschaft und weiter in die Gletscherregionen des Massivs. Das Ziel ist der 5.895 Meter hohe Uhuru Peak. Spektakulär sind auch der berühmte Weg vom nepalesischen Lukla zum Basislager des Mount Everest, eine Tour durch die atemberaubenden Bergmassive Patagoniens oder eine der Routen der neun Great Walks durch die schönsten Landschaften Neuseelands. Je nach Region variieren auch die Übernachtungsmöglichkeiten. Mitunter ist man den gesamten Weg auf das eigene Zelt angewiesen, auf einigen Touren bilden aber auch regelmäßig Hütten das Tagesziel.

Trekking: Reise gut planen

Für solche Trekkingabenteuer ist eine gute Planung essenziell, vor allem, wenn diese weit abseits von Ortschaften und Straßen liegen und über anspruchsvolles Terrain führen. Potenzielle Schwierigkeiten der Route sollten schon vor dem Start bekannt sein. Müssen zum Beispiel Flüsse durchquert werden, ist der Weg immer gut als solcher erkennbar und wo genau liegen Verpflegungsstationen? Bei Reisen in ferne Länder sollten zudem schon vor der Abreise Gesundheitsbestimmungen und Impfvorschriften Beachtung finden. Wichtig ist es darüber hinaus, genug Pausentage einzuplanen, um sich bestmöglich zu akklimatisieren. Viele Veranstalter haben sich übrigens auf mehrtägige oder auch mehrwöchige Touren spezialisiert. Sie organisieren geführte Wanderungen mit Transfers, Verpflegung, Übernachtung und Gepäcktransport.

Geheimtipp der Redaktion

Auch wenn 88 Prozent der deutschen Wanderer am liebsten in kleiner Gruppe unterwegs sind, manchmal macht Wandern auch in großer Runde Spaß. Zum Beispiel beim Fjällräven Classic in Schweden. Jedes Jahr im August kommen rund 2.000 Besucher zum Woodstock des Wanderns, um den Kungsleden, den Königsweg, von Nikkaluokta nach Abisko zu gehen. 110 Kilometer lang ist die Strecke, die jeder in seinem eigenen Tempo zurücklegt. Die meisten genießen die karge, aber faszinierende Landschaft rund 150 Kilometer nördlich des Polarkreises über drei bis fünf Tage, besonders Sportliche laufen sie in 13 Stunden. Allen gemein ist das Credo: Der Weg ist das Ziel.

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